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Die große Ayurveda-Kur – Was genau ist Panchakarma?

Die große Ayurveda-Kur – Was genau ist Panchakarma?

Frau bekommt Massage am Strand auf einer Liege überdacht

Wellness-Orte sind heutzutage unglaublich populär. Ob Yoga Retreats oder Wellness mit Massagen, die Angebote sind vielfältig und vor allem im Ayurveda werden Kuren und Detox-Tage hoch geschätzt. Doch viele stellen sich unter einer Ayurveda-Kur etwas anderes vor, als es ist.

Hier erfährst du nicht nur Näheres über die Ayurveda-Kuren, sondern wie so eine traditionelle Ayurveda-Kur (auch Panchkarma-Kur) an einer speziellen Einrichtung aussieht und abläuft!

Warum überhaupt eine Ayurveda Kur

Laut Ayurveda sind Kuren sehr wichtig für den Körper, um angesammelte Doshas (Überschüsse) oder gar Giftstoffe im Körper auszuleiten und den Organismus zu reinigen. Dafür gibt es auch einen umfassenden Begriff, nämlich das Ama.

Ayurveda-Kur Detox Wasserglas mit Gurken auf Tablett

Das Ama entsteht laut der ayurvedischen Lehre durch (wörtlich übersetzt) Unverdautes, bzw. das was vom Verdauungsfeuer Agni nicht verdaut werden kann. Diese setzen sich dann wiederum als Giftstoffe oder „Stoffwechselschlacken“ im Köper frei und beeinträchtigen unsere Gesundheit.

Mögliche Symptome von zu viel Ama im Körper:

  • Abgeschlagenheit, Müdigkeit
  • Verdauungsbeschwerden
  • Allergien, Krankheiten, Unverträglichkeiten
  • Mentales Unwohlsein

Nun gibt es dabei verschiedene Wege, um das Ama zu reduzieren. Im Ayurveda gibt es viele Möglichkeiten und Kuren, die den Körper reinigen und revitalisieren. Über allem steht die klassische Panchakarma Kur, welche auch die wirksamste und intensivste Form einer Kur ist, aufgrund ihrer mehrwöchigen und tiefgehenden Methode, die sehr anspruchsvoll ist und weniger das klassische Wellness Programm vorsieht.

Daneben gibt es aber natürlich auch andere kürzere Ayurveda-Kur Programme, die mehr auf Wellness ausgelegt sind, z.B. die Rasayana Verjüngungskur, oder aber eine Detox-Kur am Wochenende.

Fasten Kur vs. Panchakarma Kur

Eine Ayurveda Kur muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass man eine intensive und mehrwöchige Reinigungs-Kur machen muss. Im Gegenteil, denn eine große Reinigungskur nach dem Panchakarma Prinzip sollte auch für gewöhnlich nicht öfter als 1-2 im Jahr durchgeführt werden.

Frau mit weißer Gesichtsmaske und einem Handtuch als Turban

Neben der großen Panchakarma Ayurveda Kur gibt es noch andere zahlreiche Kuren, die auch kürzer sind und den Fokus auf andere Bedürfnisse ausgelegt haben. Beispielsweise die Langhana-Detox-Kur, welche neben der Entgiftung auch speziell für die Gewichtsreduktion gedacht ist.

Oder aber die Rasayana Regenerationskur, die zur Verjüngung und Erholung des Körpers angeboten wird. Diese aber noch viele andere sind alle auf der Basis konzipiert, den Körper und Geist zu erholen, entgiften und zu stärken.

Während diese Art von Kuren meist eher von kurzer Dauer sind, ist die Panchakarma Kur definitiv länger, aber dafür auch tiefgreifender.

Übrigens: Neben der Panchakarma Kur gibt es so viele Möglichkeiten, den Körper durch eine kleinere Ayurveda Detox-Kur zuhause zu reinigen. Hier findest du auch den Detox-Guide zum kleinen Ayurveda-Fasten für zwischendurch!

Was genau ist denn Panchakarma?

Zunächst einmal ist es wichtig, zu erwähnen, dass eine Panchakarma Kur immer professionell begleitet werden sollte. Dafür gibt es zahlreiche Kurorte, die solch eine intensive Ayurveda-Kur anbieten.

Weiße Handtücher und Blumen neben Bad im Freien

Aber wie genau läuft das eigentlich ab?

Eine Panchakarma-Kur kann zwar unglaublich gut für deine Gesundheit beitragen und dich von belastendem Ama befreien, aber dies heißt nicht, dass es gleichbedeutend mit einer Wellness-Kur steht. Eine Ayurveda Kur ist wahrlich kein einfacher Spaziergang und mit viel Vorbereitung verbunden, die bereits einige Wochen vorher beginnt.

Panchakarma werden im Sanskrit übersetzt als die fünf Säulen. Sie stehen für die fünf Ausleitungstechniken, die bei solch einer Ayurveda-Kur zum Einsatz kommen.

  • Virecana, das durch Pflanzen hervorgerufene Ab­führen
  • Asthapana Vasti, Einläufe mit arzneilichen Abkochungen
  • Anuvasana Vasti, Einläufe mit arzneilichen Ölen
  • Nasya, Einnahme von Medikamenten über die Nase
  • Vamana, das durch Pflanzen hervorgerufene Erbrechen
Verschiedene Tabletten auf Holzlöffeln

Diese Verfahren werden bei jeder Panchakarma Kur angewendet. Das klingt jetzt erst einmal sehr merkwürdig, aber tatsächlich ist sie eine uralte und bewährte Methode zur Reinigung und Entlastung des Körpers.

Interessant: Diese intensive Ayurveda-Kur ist auch daher so besonders zu anderen Kuren, da die Behandlung ganzheitlich ist. Das bedeutet, die Panchakarma-Kur reinigt nicht nur den Körper von sogar seit Jahren angesammelten Giftstoffen. Sie ist auch wirksam auf psychologischer Ebene. Denn es werden durch die Behandlung auch emotionale Traumata professionell bearbeitet und behandelt.

Diese Ayurveda-Kur besteht prinzipiell aus drei Schritten und alle sind von gleicher Bedeutung einzuhalten, damit die Kur auch effektiv wirksam ist.

1. Schritt – Die Vorbereitung

Bereits vor dem Antritt der Reise zum Kurort bekommt man genügend Informationsmaterial über alle Abläufe der Reinigungskur und natürlich auch zur Vorbereitung zu Hause. Denn es ist schon vor der Reise fundamental, den Körper auf die Reinigung rechtzeitig vorzubereiten. Darunter fällt vor allem die Ernährung.

Dunkle Tasse mit Löffel auf einem kleinen Brett

Generell sollte man die Vorbereitungen bereits ca. 1 Monat vorher starten, die ungefähr so aussieht:

  • Ernährung hauptsächlich bekömmlich für die Verdauung, also warme und gekochte Mahlzeiten
  • weitgehend Verzicht auf tierische Lebensmittel, Kaffee und Alkohol, Industriezucker etc.
  • Ölmassagen, Schwitzen, Trinken von Ghee für die Lösung der Giftstoffe

Am Kurort selbst werden dann auf individuelle Bedürfnisse eingegangen, sowie Beschwerden besprochen, damit der Arzt auch ziel-und typgerecht das Verfahren festlegen kann. Dies variiert natürlich bei allen Menschen und daher gilt auch nicht: One size fits all!

2. Schritt – Das Ausleitungsverfahren

Nachdem man den Körper darauf vorbereitet hat, sind die Giftstoffe nun planmäßig im Umlauf und es gilt, diese aus dem Körper auszuleiten. Dafür kommen nun die 5 Säulen der Panchakarma Kur zum Einsatz.

Interessant: Es werden z.B. spezielle Kräuterpräparate eingesetzt, die für das Ausleitungsverfahren zuständig sind, dies erfolgt durch Einläufe (Basthi), Abführmittel (Virechan), aber auch mithilfe von Brechmitteln(Vaman) und Nasenspülungen (Nasya). Dabei wird man immer therapeutisch begleitet und es hängt immer vom Konstitutionstyp und auch von den Beschwerden bzw. der Verfassung des Körpers ab, was und wieviel eingesetzt wird. Dies wird immer vor Ort vom Arzt untersucht und entschieden.

Zusätzlich werden auch ausleitende Massagen und Dampfbäder eingesetzt, die das Verfahren effektiv unterstützen.

3. Schritt – die Nachbehandlung

Nach der Ausleitung der Giftstoffe, ist der Körpern und das Agni natürlich geschwächt und daher wird der Körper wieder langsam aufgebaut. In dieser Zeit braucht man besonders viel Ruhe und spezielle Schonkost, um den Körper wieder an das Essen gewöhnen kann.

Kerzen und Frau bekommt im Hintergrund eine Gesichtsmassage liegend

Wichtig ist auch, dass die Nachsorge ebenso bedeutend ist, wie die Schritte zuvor. Daher wird man auch mit allerlei Informationen, wie Ernährungsplänen ausgestattet, damit die Kur auch nachhaltig den gewünschten Effekt hat.

Positive Auswirkung einer Panchakarma Kur

  • Tiefgreifende Reinigung von sogar seit Jahren angesammelten Giftstoffen
  • Das Gleichgewicht der Doshas im eigenen Körper
  • Lösung von Krankheiten und Schmerzen wie z.B. zu viel Stress, Bluthochdruck, Übergewicht, Cholesterinspiegel, Rückenbeschwerden etc.
  • Innere Ruhe und Loslassen von psychologischen „Altlasten“

Allgemein betrachtet, ist eine Panchakarma Kur ideal, um den Körper von Toxinen zu befreien und neue Lebenskraft zu gewinnen. Anders als Wellness-Kuren, befasst sich die Panchakarma Kur auf körperlicher und auch geistiger Ebene. Man lernt auf dieser intensiven Erlebniskur seinen eigenen Körper richtig kennen und entdeckt neue Seiten an sich.

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Was sind die Kosten einer Ayurveda Kur?

Die Kosten einer Kur können sehr unterschiedlich ausfallen, abhängig von der Art, der Dauer und des Standortes. Generell sind kürzere Ayurveda Kuren für 2 Tage schon ab 250 Euro möglich (mit Übernachtung), allerdings steigt der Preis natürlich auch, je länger die Kur andauert.

Eine Panchakarma-Kur, für die man generell mindestens 2 Wochen einplanen sollte, sind die Kosten auch entsprechend hoch (ca. 2000-3000 Euro pro Person mit Übernachtung).

Wer trägt die Kosten für eine Ayurveda-Kur

Leider werden die Kosten in den meisten Fällen nicht von der Krankenkasse übernommen. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, dass die Krankenkasse einen Teil beisteuert, z.B. im Falle einer Krankheit werden zumindest die entstehenden Arztkosten übernommen.

Auch dies ist aber individuell zu klären. Da lohnt es, sich darüber zu informieren, gerade wenn man eine solche Ayurveda-Kur krankheitsbedingt antreten möchte.

Wo kann ich eine Panchakarma Kur machen?

Kurorte gibt es überall auf der Welt, aber auch in Deutschland gibt es mittlerweile viele renommierte Standorte, da muss man nicht zwingend eine halbe Weltreise einplanen.

Beispielsweise bietet die Rosenberg Ayurveda Institution zahlreiche Kuren an, die auf alle Bedürfnisse abgestimmt werden können. Abgesehen von der traditionellen Ayurveda Kur gibt es noch kurze Detox-Wochenenden u.Ä. Programme.

Die Ayurveda Kur – Tiefgreifend, nachhaltig und lebensverändernd?

Wer bislang geglaubt hat, dass eine Panchakarma Kur ein Wellness-Trip ist, sollte spätestens jetzt seine Meinung geändert haben. Denn eine Ayurveda Kur ist viel mehr als ein Wochenende mit Massagen.

Unzählige berichten, dass die intensive Erfahrung unglaublich tiefgreifend ist und man sich „wie neugeboren“ fühlt. Vor allem aber ist eine Ayurveda Kur nicht nur reinigend auf ganzheitlicher Ebene, sondern auch nachhaltig für das eigene Leben nach der Kur. Auf jeden Fall lohnt es sich, sich damit genauer auseinanderzusetzen.


Häufig gestellte Fragen zur Ayurveda-Kur

1. Was ist eine Ayurveda Kur?

Hauptsächlich unterscheidet man zwischen der gewöhnlichen Ayurveda Detox Kur, die aus Fasten besteht und ein paar Tage andauert. Und daneben gibt es die große Ayurveda Kur, die Panchakarma-Kur, welche eine intensive und mehrwöchige Reinigung auf ganzheitlicher Basis ist und immer professionell begleitet werden sollte. Dafür gibt es unzählige Kurorte, die solche Kuren anbieten. Danach gibt es auch zahlreiche andere Kuren, wie die Rasayana Kur, die zur Verjüngung dient und mehr Wellness beinhaltet als die Panchakarma Kur.

2. Für wen ist eine Ayurveda Kur geeignet?

Zunächst einmal sollte geprüft werden, welche Beschwerden man hat und daraufhin kann man auch eine für sich abgestimmte Kur wählen. Eine intensive Panchakarma Kur sollte immer bedacht gewählt sein, da sie kein einfaches Wellness Programm ist!

3. Wie viel kosten Ayurveda Kuren?

Abhängig von der Art, Dauer und des Standortes können kleinere ayurvedische Wochenend-Kuren bei 250 Euro beginnen und längere 1-wöchige Kuren oft auch bei 800-1000 Euro betragen. Eine Panchakarma Kur liegt gewöhnlich bei 2000-3000 Euro pro Person (mit Übernachtungen)

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